Sonntag, 15. April 2012

Namen sind nur Schall und Rauch

Diese Meinung teile ich nicht ganz, denn es gibt ein paar Namen, die einen stutzig machen, im Gedächtnis bleiben und zum Lachen bringen.
Hier gebe ich euch eine kleine Auswahl an kolumbianischen Vornamen. Sie sind keine Spitznamen, sondern ofizieller Name und ich habe sie nicht aus dem Internet, denn in den meisten Fällen kenne ich wirklich Leute, die so heißen:

Frauennamen:
Daisy
Ariel
Lady
Disney
Albania
Sharik Yineth
Asia
Chanel
Concepcion (übersetzt: Empfängnis)
Consuelo (übersetzt: Trost)
Maria de Pilar (nach einer Marienstatue in Spanien)

Männernamen:
Maicol (gemeint ist Michael)
Helman
Esneider (von dem Nachnamen "Schneider")
Nike (meist aber auch Naiky geschrieben wird)
Joshi
Ricarena (Übersetzt: leckerer Sand, aber auch Name einer bekannten Band)
Israel
Simpson
Garfield
Frankestein (das "n" ist wohl verloren gegangen)
Jesu Christo
Chevrolet
Mazda
Junior

Alle amerikanischen Presidenten sind in Kolumbien vertreten. Allerdings werden die Nachnamen hier als Vornamen verwendet. Aus einer Statistik einer großen Zeitung:
"El pequeño Obama que nació el año pasado en Cali se suma 7.172 Jeffersons,4.177 Nixons, 2.680 Hoovers, 1.896 Jacksons, 1.462 Kennedys y 1.112Roosevelts."

Meine perönlichen Favoriten sind jedoch:
Usnavy (beliebter Mädchenname an der Küste, da die Leute auf den Schiffen US-Navy lesen)
Usarmy (Männervorname)

Samstag, 7. April 2012

Sonne, Strand und Meer - auf 3000 Metern

Aussicht auf den playa blanca
Da hier dank Ostern auch gerade alle frei haben, sind wir gestern zum Lago de Tota aufgebrochen, dem größten See Kolumbiens.
Um dort hin zu gelangen mussten wir erst einmal über einen 4.000 Meter hohen Berg, die Straße war unheimlich kurvig und ich hatte nicht nur einmal Angst, dass mein Gastvater die nächste Kurve nicht mehr packt und wir abstürzen ;)
Die Aussicht von dort oben hat aber alle Ängste belohnt: Der See liegt wunderschön umgeben von Bergen und in der Sonne hatte das Wasser viele verschiedene Farben.
Oben kam einem der "Duft" der Zwiebelfelder entgegen, die fast den gesamten See säumen. Durch diese hindurch ging es bis zum Hauptort Aquitania. Dort haben wir leckere Regenbogenforellen gegessen, die im See gefangen werden.
Weiter ging es bis zum Playa blanca, der Hauptattraktion. Ich hatte zwar schon davon gehört, konnte es mir aber nicht so richtig vorstellen. Doch es ist wirklich wahr: Ein weißer, feiner Sandstrand mit türkisblauem Wasser und das auf 3000 Meter Höhe. Es sieht aus wie am Meer und mit dem Sonnenschein kam es mir fast ein bisschen vor wie in der Karibik.
Aufgrund der Höhe schwanken die Temperaturen zwischen 0 und 25 Grad, wir hatten aber Glück, die Sonne schien und es war recht warm. Das Wasser war mir mit 12 Grad jedoch etwas zu kalt für ein Bad und so bin ich nur mit den Füßen hinein.
Ansonsten herrschte jedoch absolutes Strandfeeling: Die Kinder bauten Sandburgen, die älteren Leute bräunten sich und spielten Volleyball und einige Mutige stürzten sich sogar in die Fluten.
Ein wunderbares Erlebnis ...
Nachdem die Sonne weg war und es kälter wurde sind wir zu verschiedenen typischen Dörfchen gefahren. Jedes Dorf ist mehr oder weniger gleich aufgebaut: In der Mitte liegt der Hauptplatz mit der Kirche und drum herum reihen sich die Häuser im Schachbrettmuster. Das schönste ist jedoch die Landschaft: Sattgrüne Berge, Wiesen und Wälder, soweit das Auge reicht. So hatte ich mir immer die Anden vorgestellt.
Und wofür sind diese Dörfer noch bekannt? Ffür den ungemeinen Bierkonsum ihrer Einwohner, teilweise findet man im ganzen Ort mit seinen zig Läden nicht eine Wasserflasche. Es wird nur Bier verkauft und überall sitzen die Leute und trinken. Ich sage euch, das Hofbräuhaus ist nichts dagegen.
In jedem Dorf gibt es jedoch auch eine Spezialität, die wir natürlich alle probiert haben: Almojabana (Maisbrötchen), Arepa (Maisfladen mit Käse gefüllt) und Nachtische.

Frohe Ostern wünschte euch Judith

über dem See


am Strand

mein Gastvater mit meiner Nichte

unsere Sandburg

die Anden

Karfreitagsprozession: Männer tragen hier den traditionellen Ruana


Dörfchen in den Anden

Hauptplatz mit Kirche

Schlemmern an den Nachtischständen

Sonntag, 1. April 2012

Geburtstagsfeierei

Die letzten zwei Wochenenden haben wir eigentlich nur gefeiert.
Vergangenes Wochenende wurde am Samstag mein 20. Geburtstag vorgefeiert, hier ist es nicht wichtig wann man feiert, ob vorher oder nachher, Hauptsache es wird gefeiert.
Meine Gastfamilie hat mein Fest organisiert und zwar mit der ganzen Familie und Freunden. Ich hatte einige Deutsche eingeladen und sie kamen, obwohl sie teils 7 Stunden Anreisezeit hatten.
Die Einladung war für 17.00 angesetzt, ich selbst kam aber auch erst um 18.30 und war immer noch früher als die Gäste da ;)
Wir hatten das ganze Wohnzimmer umgeräumt und dekoriert, eine Tanzfläche geschaffen  und es gab leckeres mexikanisches Essen, dazu viel Bier. Es war eine schöne Stimmung und alle hatten viel Spaß, doch meine Gasteltern hatten noch eine ganz besondere Überraschung für mich:
Plötzlich ging das Licht aus und zur Tür kam eine typische, regionale Musikgruppe herein. Mein Gastvater spielt selbst in dieser Band mit und sie haben 2 Stunden traditionelle Tanzmusik für mich gespielt. Ich muss zugeben, dass ich wirklich gerührt war, vor allem als mein Gastvater mir ein selbst geschriebenes Lied gesungen hat, über die neue Tochter, die er so spät noch gefunden hat.
Das war ein wundervolles Geschenk und wir haben alle fleißig getanzt.
Später ist das Jungvolk noch in eine Disko gegangen und wir haben dort weitergefeiert.




Ein toller Geburtstag!

Gestern war dann die Geburtstagsfeier von meinem Neffen, der diese Woche 6 Jahre alt wird. Jeder Kindergeburtstag hat hier ein Motto, eigentlich geht es dabei immer eine Zeichentrickfigur und alles ist dazu passend geschmückt. Bei ihm war es Ben10, ein japanischer Kung Fu Kämpfer aus einer Fernsehserie. Alles war in diesem Stil gehalten: Girlanden, Luftballons, Becher, Tischdecken, Teller und natürlich der überaus kitschige Kuchen.
In Deutschland haben unsere Eltern sich immer wochenlang Spiele und irgendwelche Sachen ausgedacht, alles selbst organisiert und eine Horde wilder Kids gefühlte Ewigkeiten beschäftigt. Hier macht man es sich ein bisschen einfacher und bestellt ein Team, das die Kids beschäftigt. Das hat die Spiele mit ihnen gespielt,  ein Puppentheater aufgebaut und sich als Clowns verkleidet. So hatten die Eltern keinen Stress und die Kids waren beschäftigt und hatten Spaß.

Liebste Grüße
Judith

man beachte den giftgrünen Kuchen