Montag, 14. November 2011

Essen

Nun mal zu einem sehr wichtigen Thema: Essen :)
Ein typisches Essen besteht hier aus Reis, Bohnen, gebratenem Fleisch (meistens Huhn oder Rind) und als Vorspeise eine Suppe. Die beliebteste Suppe heißt Sancocho und besteht aus Kartoffeln, Rindfleisch oder Fisch, Yuca, Platano, Mais und ein bisschen Gemüse. Ich esse ca. 4 Mal die Woche Sancocho :)
Auch beliebt ist Platano, das ist eine Bananenart, allerdings wesentlicher größer, nicht so süß und grüner als die herkömmliche Banane. Sie wird entweder fritiert oder gekocht gegessen. Zum Frühstück lieben die Kolumbianer Rührei mit verschiedenen Brotsorten. Das Brot ist weiß und meistens gesüßt. Ebensfalls wird oftmals eine Art Brötchen aus Mais (Choclo) gegessen oder Arepa, das sind Maisfladen. Die Masse für Choclo haben wir gestern selber hergestellt. Dazu mussten wir gekochten Mais durch eine Presse kurbeln. Herausgekommen ist ein gelber Brei, der wurde dann mit Mehl, Milch, Ei und Käse vermischt und morgens in heißem Öl ausgebacken.
Eine Spezialität hier sind so genannte Tamales. Jede Region hat ihr eigenes Rezept für Tamales, bei uns bestehen sie aus Reis mit Hähnchen, Kartoffeln, Karotten und einem halben Ei. Alles zusammen wird in ein Bananenblatt gewickelt und in heißem Wasser gekocht.
Was auch jeder Kolumbianer kennt sind Empanadas, das sind gefüllte Teigtaschen. Man kann sie entweder mit Fleisch oder einem Kartoffelbrei füllen. Dazu isst man gerne eine mit Blut und Reis gefüllte Wurst.
Chuzo ist ein Spieß mit verschiedenen Fleischsorten, der gegrillt wird und an jeder Straßenecke zu kaufen ist.

Meine Familie kauft wenig in Supermärkten ein, sondern lieber in der Galleria. Das ist ein riesiger Markt, der sich über ein ganzes Viertel erstreckt. Am Wochenende kommen die ganzen Bauern der umliegenden Dörfer und verkaufen in den Gassen und in einer großen Halle ihre Produkte. Man findet jegliche Art von Gemüse, Früchten, Fleisch, Fisch, Reis, Gewürzen und was man sonst noch so essen kann. Man kann Hühner entweder tot oder lebendig kaufen und von allen Seiten schreien einem die Leute zu, dass man bei ihnen kaufen soll. Mit meiner Oma war ich Samstagmorgen dort. Wir hatten eine lange Einkaufsliste und haben insgesamt 3 Säcke voller Lebensmittel gekauft. Ich mag die Galleria sehr, auch wenn es dort dreckig ist und stinkt. Aber die Produkte sind frisch, günstig und sehr lecker. Man darf fast immer vorher probieren. Und ich mag es einfach, wie die Leute sich durch die Gassen tummeln und die Händler auf ihren Kisten sitzen und mit den Kunden feilschen. Leider kann ich euch keine Fotos davon zeigen, da es wäre gute Idee ist mit einer Kamera da durch zu laufen. Zum Markt darf man keine Taschen mitnehmen, man hat alles in der Hosentasche, denn dort wird ziemlich viel geklaut.

Nun noch kurz zu den Essgewohnheiten der Kolumbianer:
1) sie essen unheimlich viel auf einmal
2) sie essen ganz oft am Tag und immer wieder Kleinigkeiten zwischen den Mahlzeiten
3) sie essen lieber mit dem Löffel, als mit einem Messer und mit einer Gabel
4) sie essen alles durcheinander: z.B. gibt es Obladen, die mit Marmelade, Caramel, gesüßter Milch und Käse bestrichen werden
5) sie werfen ihren Käse in den Kaffe/die Schokolade und trinken das dann gemeinsam

So, nun wünsche ich einen guten Appetit :)
mein Opa beim Tamales machen

die fertigen Tamales

unser Obstkorb: Mango, Granadilla, Trauben, Äpfel, Birnen, Bananen, Mandarinen, Maracuya

mein Gastvater beim Mais pressen

die Presse mit dem Maisbrei

die fertigen Choclo




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2 Kommentare:

  1. das kann ich nur bestätigen, allerdings ist es mir ein rätsel, wie man dabei so schlank bleiben kann ;)

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  2. Ich würde sagen wenn du wieder da bist, bekochst du uns mal so! Dann macht die Toni noch was typisch englisches/irisches, die Sabine was australisches und ich was typisch Spanisches...und dann haben wir ein großes kulinarisches kuddelmuddel :-)

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