Mittwoch, 2. Mai 2012

Reisen auf kolumbianisch

Letztes Wochenende ging es mal wieder heraus aus Duitama und aus dem Alltag. Mit Charlotte und Marius bin ich nach Barichara, einem wunderschönen, ruhigen Kolonialdorf in Santander gereist.
Wie so eine Reise/Ausflug in Kolumbien abläuft, erkläre ich euch im Folgenden:

Vorbereitungen: Im Internet und Reiseführer schauen, was einigermaßen in der Nähe liegt. Alles was innerhalb der 8 Stunden Grenze liegt, eignet sich für einen Wochenendeausflug. Kurz mal nachsehen, wo man denn schlafen könnte und fertig. Wir mussten auf Grund von Erdrutschen unser Reiseziel nochmals kurzfristig ändern und wussten am Mittwoch, wo wir am Wochenende hinfahren. Ganz wichtig ist auch der Provianteinkauf, man weiß ja nie, wie lange man tatsächlich fahren wird.

Anreise: Ohne Plan morgens zum Busbahnhof und hoffen, dass in der nächsten Stunde ein Bus fährt. In unserem Fall mussten wir dann doch -anders als gedacht- eine andere Rute nehmen, da die Direktverbindung gesperrt war.
8 Stunden Busfahrt mit mehrmaligem Umsteigen wird noch als "kurz" bezeichnet. Die Busse haben auf Grund ihrer Klimaanlagen eine Temperatur von gefühlten -10 Grad. Ich weiß auch nicht, warum es den Kolumbianern so viel Spaß macht, in einem Iglu zu reisen.

Ankunft: Mal sehen, wo das Hostel ist. Unseres  hat sich schließlich als Privathaus mit Zimmervermietung rausgestellt. Danach durch das Dorf schlendern und etwas Essbares suchen.

Ausflüge: Diese werden am Abend vorher oder morgens kurz angedacht und dann geht es auch eher auf gut Glück los. Wir wollten ja eigentlich in das Dorf, um die größte Schlucht Kolumbiens anzusehen, wie sich aber rausstellte, kommt man da gar nicht  so einfach hin. Die einzige Möglichkeit wäre, 5 Stunden hin zu laufen, was wir dann aus Faulheits- und Zeitgründen nicht taten. Oder man kann von einem Vergnügungspark aus die Schlucht überblicken, was wir auch nicht taten. Man kann also wirklich nie etwas planen, weil es am Ende doch immer ganz anders kommt. Das Wichtigste ist, sich keinen Stress zu machen und im Zweifelsfalle erstmal einen Kaffee zu trinken.

Essen: Das ist eigentlich das Wichtigste bei einem Ausflug: Viel und gut essen.  Und dazwischen immer wieder genügend Kaffee- und Kuchenpausen einzulegen.

Abreise: Erfolgt wie die Anreise und auch -wie alles andere- auf gut Glück. Entweder es fährt ein Bus heim oder man bleibt eben noch einen Tag länger.


Wir hatten einen wunderschönes und erholsames Wochenende, sind auf alten Handelspfaden gewandert und haben unter Wasserfällen gebadet. Außerdem haben wir ausgiebig Kaffee getrunken und Kuchen und andere Leckereinen gegessen.


Liebste Grüße
von einer gut erholten Judith

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