Donnerstag, 19. Januar 2012

Vamos a la playa

Da fast alle Freiwilligendienstler nur diesen einen Monat um Weihnachten rum frei haben, musste das natürlich ausgenutzt werden um etwas vom Land zu sehen.
Das habe ich auch gemacht :) Am 1.1.2012 habe ich mich mit einigen Freunden am Flughafen in Cali getroffen und wir sind hoch an die karibische Küste geflogen. Nicht nur die Menschen kommen in Kolumbien immer zu spät, alles andere auch und so hatte unser Flieger mal eben 2 Stunden Verspätung....

Ziel war Barranquilla, die Heimatstadt von Shakira. Dort haben wir uns noch mit anderen Deutschen aus anderen Städten getroffen. Insgesamt waren wir dann eine Reisegruppe von 8 Personen.
Barranquilla hat außer Shakira eigentlich nix zu bieten, es leben ca. 1,4 Millionen Menschen dort und das wichtigste ist der Hafen. Die Stadt an sich ist eine typische Küstenstadt, eher ärmlich, recht gefährlich (nach Sonnenuntergang sollte man nicht mehr auf die Straße) und dreckig. Trotzdem hat sie ihren eigenen Charme, alles spielt sich auf der Straße ab: Die Leute gehen ihren Berufen direkt auf dem Gehsteig nach, überall wird einem Essen und friche Früchte angeboten. Wir waren nur eine Nacht da und haben sind nur einmal etwas durchs Zentrum gelaufen und haben uns die wenigen Sehenswürdigkeiten angeschaut.

Nächstes Zeil war Tanganga, ein kleines Fischerdorf, das sich in den letzten Jahren zu einem Hippieort entwickelt hat. Es liegt sehr schön in einer kleinen Bucht und man kann von dort aus zu Fuß zu anderen Buchten laufen. Es ist sehr idyllisch und die Mischung aus Fischern und Hippies ist etwas ganz anderes, als das normale Kolumbien. Dort kamen wir aber auch das erste Mal mit dem großen Problem des Landes in Kontakt: überall werden einem Drogen angeboten, die Leute kommen auf einen zu, auch gerne mal um 9.00 Uhr morgens und preisen einem Marihuana und Kokain an. Das hat mich persönlich sehr geschockt und es ist auch traurig, dass so viele Touristen nur wegen den Drogen nach Kolumbien kommen, das Land hat doch so viel mehr zu bieten. Ich arbeite jeden Tag mit Kindern, die wegen der Guerilla, die sich ja vom Drogengeschäft finanziert, ihre Heimat und noch mehr verloren haben und dann komme ich an die Küste und sehe, wie da die reichen Touris am Strand sitzen und genau diese Drogen konsumieren. Das ist nicht fair...

Weiter ging es nach Santa Marta, ebenfalls eine der größten Küstenstädte. Viel gab es da auch nicht zu sehen, aber es hat eine nette Innenstadt.
Für uns war es auch Ausgangspunkt für den Parque Tayrona. Der Nationalpark ist Teil der Sierra Nevada, dem höchstegelegenem Küstengebirge der Welt. Dort gibt es alles: vom tropischen Regenwald, über schneebedeckte Gipfel bis hin zu karibischen weißen Stränden...einfach umwerfend.
Wir waren schon sehr früh da, da der Park, wenn er eine bestimmte Besucheranzahl erreicht hat, geschlossen wird. Und dann hieß es laufen: um zu den Stränden zu gelangen muss man durch den Regenwald wandern. Die Flora und Fauna ist wunderschön, diese rießen Urwaldbäume, die vielen verschiedenen Pflanzen, Megaspinnen und alle paar Meter kreuzt eine Ameisenstraße den Weg, ihre Straßen sind so groß, dass man sie bis weit in den Wald hinein sehen kann. Zum Glück waren wir schon so früh unterwegs, denn die Hitze und die Luftfeuchtigkeit steigt mit jeder Minute an. Als wir dann am Meer waren blieb uns allen erstmal der Atem stehen: die Strände sind umwerfend und es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man aus dem dichten Regenwald kommt und plötzlich an einem weißen Sandstrand steht.
Baden ist leider nicht an allen Stränden empfehlenswert, da auf Grund der Strömungen immer wieder Leute ertrinken. Im Park gibt es 2 Camps, bei denen man übernachten kann. Man schläft entweder im Zelt oder in der Hängematte. Am nächsten Tag sind wir dann zu einer indigenen Siedlung gelaufen. In dem Park leben Kogiindianer, die tragen weiße Leinenkleider und die Siedlung, bei der wir waren ist die älteste und heute eine heilige Stätte. Der Marsch war etwas anstrengend, aber es hat sich gelohnt. Zum Schluss hatten wir noch eine tolle Sicht über den Regenwald und konnten noch ein riesen Camäleon bestaunen.

Letzter Punkt der Küste war Cartagena...ich muss schon sagen, dass ich mich ein bisschen in diese Stadt verliebt habe. Für alle, die das Buch "die Liebe in den Zeiten der Cholera" gelesen haben, ich glaube seit damals hat sich wenig geändert. Die Stadt ist vom Wasser umgeben, es gibt lauter kleine Gässchen, alle Häuser haben süße mit Blumen geschmückte Balkone und an jeder Kreuzung gibt es eine schöne Kirche oder einen kleinen Park zu bestaunen. Außerdem gibt es eine große Festung und auf der Stadtmauer kann man einmal rum laufen. Wäre ich eine Prinzessin, würde ich ganz sicher da mein Schloss bauen :)

Nach ein paar Tagen der Besichtigung sind wir dann mit einem kleinen Boot nach Baru übergestzt, das ist eine Halbinsel, auf der einige indigene Familien ein paar Hängematten vermieten und Fisch braten. Aber ich sage euch, das ist Karibik.... türkis klares Meer, weiser Sandstrand, eine Hängematte und eine Kokusnuss in der Hand. Ungefähr so lagen wir 3 Tage da rum. Das einzig blöde war, dass es kein Süßwasser gibt, man konnte sich also nie duschen und alles war immer sandig und salzig, aber gut, für dieses Märchen hält man das mal aus.

Das war also unsere Zeit an der Küste...ein Eintrag fehlt noch zu meinen Urlauben, aber den bekommt ihr bald zu lesen.

Viele Grüße
von der braun gebrannten, gut erholten Judith


Buchten von Taganga

des wichtigste Getränk überhaupt

Parque Tayrona



im Regenwald

Sicht über Teile der Sierra Nevada

Gassen von Cartagena

Obstverkäuferinnen mit zwei Monos (Ausländer)



der Uhrenturm in Cartagena

ich glaube dazu braucht es keine Worte

ein Faultier

Die Burg


Folkloretanz auf der Straße

auf dem Weg nach Baru

Karibik....

unser Schlafgemach


die ganze Truppe

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